So arbeitet der Mittelstand in der Verbandsgemeinde – kundennah, hypermodern, hochspezialisiert

Den Auftakt machte die Firma Mayer + Ruppert GmbH, Ludwigshafener Str. 2, 67126 Hochdorf-Assenheim, repräsentiert durch Geschäftsführerin Martina Vielhauer. „Es ist schon ein großer Vorteil, einen Baustoffhandel in der Gemeinde zu haben“, sagt Bürgermeister Stefan Veth zu Beginn. Die Nähe zu den Kunden ist es auch, was der Mayer + Ruppert GmbH einen einzigartigen Standortvorteil sichert „und uns konkurrenzfähig selbst gegenüber den großen Konzernen sein lässt“, so Martina Vielhauer. „Wir sind, neben 400 anderen Mittelständlern und Konzernen, Gesellschafter der Eurobaustoff, einem umfassenden Einkaufsverbund. Damit können wir wettbewerbsfähige Preise an unsere Kunden weitergeben – gepaart mit vielen in Deutschland und Europa gefertigten Produkten.


Bild: In angeregtem Austausch über Wirtschaftsthemen, die den Mittelstand bewegen, von links: Reiner Kesselring, 1. Ortsbeigeordneter Rödersheim-Gronau, Bürgermeister Stefan Veth, Geschäftsführerin der Mayer+Ruppert GmbH, Martina Vielhauer, Stephan Hartmann, 2. Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft, Walter Schmitt, Ortsbürgermeister Hochdorf-Assenheim, Landrat Clemens Körner, Geschäftsführer Wirtschaftsförderungsgesellschaft.

„Es gab in den vergangenen Jahren einige Veränderungen, die uns direkt betroffen haben“, so Martina Vielhauer. Zu nennen seien hier der Rückgang beim privaten Hausbau wie auch bei der Errichtung von Gewerbeimmobilien – „die Baugenehmigungen halbieren sich aufgrund der hohen Grundstückspreise, Zinsen und Baukostenpreise“ ergänzt Clemens Körner. Martina Vielhauer weist hierbei auch auf Veränderungen in der Struktur der Handwerksbetriebe in der Region hin. „Die Handwerksbetriebe werden kleiner und so mancher Traditionsbetrieb schließt für immer seine Pforten.“ Gründe seien das Alter der Betriebsinhaber, fehlende Nachfolge, Insolvenzen oder mangelnde Rentabilität. Zudem treibe übertriebene Bürokratie geplante Baukosten zusätzlich in die Höhe.


Bild: Geschäftsführerin Martina Vielhauer (dahinter von links Fatmir Zeqiraj von der Wirtschaftsförderungsgesellschaft, Reiner Kesselring, 1. Ortsbeigeordner Rödersheim-Gronau, Bürgermeister Stefan Veth, Landrat Clemens Körner, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft)  führt die Gruppe durch die Verkaufsräume.

„Die Kundschaft will bauen, wartet aber ab, ist sehr verhalten. Bei Banken ist es zunehmend schwierig, Baukredite zu bekommen, die Kreditvergabe-Standards steigen. Ohne größeren Eigenkapitaleinsatz oder Eigenleistung gibt es keinen Kredit“, bringt es Stephan Hartmann, 2. Geschäftsführer der WfG m.b.H., auf den Punkt.

„Neben dem klassischen Baustoffhandel verstehen wir uns auch als Baufachmarkt mit einem großen Sortiment an Qualitätsprodukten im Bereich Garten, Haushalt, Arbeitskleidung und Dekoration sowie Holzzuschnitt mit insgesamt über 90 Jahre Erfahrung am Standort Hochdorf-Assenheim. Unser großer Vorteil ist, dass wir nah bei unseren Kunden und direkt auf kurzem Weg erreichbar sind, kompetente Beratung und guten Service bieten“, sieht Geschäftsführerin Vielhauer den Familienbetrieb für die Zukunft gut aufgestellt. 


Bild: Neben der großen Fliesenausstellung und der Bodenbelagsauswahl könne der Betrieb alles "Rund um den Bau" anbieten; der Lieferservice mit Kranfahrzeug gehöre mit zur Kompetenz.


BAWONEO: Nachhaltigkeit, Innovation und modernste Technik unter einem Dach. Der Name BAWONEO ist ein Kunstwort, das sich aus den Begriffen Bad, Wohnen und Neo – als Synonym für erneuerbare Energien – zusammensetzt. BAWONEO-Geschäftsführer Nico Leibrock hat vor rund zwei Jahren am neuen Standort Am Schlaggraben 4 in 67127 Rödersheim-Gronau ein hochmodernes Betriebsgebäude errichtet, dessen innovatives Konzept sich erst beim Betreten vollständig erschließt. 


Bild: Hochmodern ist das neue Betriebsgebäude der BAWONEO GmbH sowohl im Außen- wie im Innenbereich, hier das Foyer von oben.

„Nachhaltigkeit ist unser oberstes Prinzip. Deshalb haben wir das Gebäude nahezu vollständig in Holzbauweise errichtet“, so Leibrock. Direkt neben dem offen gestalteten Foyer mit flexiblen Möbeln und variablen Gestaltungselementen befindet sich das technische Herzstück des Gebäudes: eine hochmoderne Eigenversorgung für Strom und Warmwasser. Mit Wärmepumpe, Photovoltaikanlage, Energiespeicher und Solarthermieanlage arbeitet das System weitgehend autark und deckt über das Jahr gesehen ca. 80 bis 90 Prozent des eigenen Energiebedarfs. Eine KI gestützte automatisierte Steuerung überwacht dabei kontinuierlich alle Energieflüsse, passt die Betriebsmodi der einzelnen Komponenten dynamisch an Lastprofile und Wetterdaten an und gewährleistet so eine maximale Eigenverbrauchsquote und Betriebseffizienz.


Bild: Im technischen Herzstück des Gebäudes, einer hochmoderne Eigenversorgung für Strom und Warmwasser, von links: Landrat Clemens Körner, Bürgermeister Stefan Veth,  Stephan Hartmann, 2. Geschäftsführer derWirtschaftsförderungsgesellschaft, Ortsbürgermeister Walter Schmitt und Geschäftsführer Nico Leibrock, der die Anlage erklärt.

Aktuell sieht sich der Heizungsmarkt großen Herausforderungen gegenüber. „Der Markt ist nahezu zum Stillstand gekommen, weil viele Kunden abwarten, welche politischen Entscheidungen jetzt von der neuen Regierung getroffen werden. Dabei besteht ein enormer Sanierungsbedarf vor allem bei überalterten Öl- und Gasheizungen“, erklärt Leibrock. Dank staatlicher Förderungen haben sich Wärmepumpen inzwischen neben Pelletheizungen als zukunftsweisende Heizsysteme etabliert – ideal kombiniert mit Photovoltaik und intelligenten Energiemanagern welche KI gestützt auf Basis von Wetterdaten, dynamischen Stromtarifen und erwarteten Verbräuchen die Energieströme im Gebäude intelligent steuern.

Auf die Frage nach der Kombination von Wärmepumpen mit ungedämmten Bestandsgebäuden ohne Fußbodenheizung sagt Nico Leibrock: „Bestehende Gebäude sind zum großen Teil viel besser gebaut worden, als man gemeinhin annimmt. Eine Dämmung ist bei korrekter Planung nur sehr selten nötig, ebenso wenig wie eine Fußbodenheizung. Wir machen zuerst einen von uns entwickelten Bedarfs-Check und erstellen auf dieser Grundlage ein individuelles Energiekonzept. Dieses zeigt, welches Heizsystem sich für das Gebäude eignen würde und vor allem mit welchen Anschaffungs- und Heizkosten bei den verschiedenen Systemen zu rechnen ist. So haben wir schon mehr als 200 Anlagen in Haushalten passgenau verbaut. Auch für Kunden mit begrenztem Budget gibt es passende Lösungen. „An erneuerbaren Energien führt kein Weg mehr vorbei. Vor allem die Kombination von modernen Heizsystemen mit Photovoltaik und KI gestützten Energiemanagern wird ein enormer Zukunftsmarkt sein“, betont er.


Bild von links: Fatmir Zeqiraj, Wirtschaftsförderungsgesellschaft, Landrat Clemens Körner, Geschäftsführer Wirtschaftsförderungsgesellschaft, Nico Leibrock, BAWONEO-Geschäftsführer neben Regina Leibrock , Ortsbürgermeister Walter Schmitt, 1. Ortsbeigeordneter Rödersheim-Gronau Reiner Kesselring, Bürgermeister Stefan Veth, Stefan Hartmann, 2. Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft.

Derzeit beschäftigt BAWONEO insgesamt 26 Mitarbeitende, darunter 3 Elektriker der neu geschaffenen Elektrotechnik-Sparte sowie mehrere Auszubildende. Personalprobleme kennt das Unternehmen bislang nicht – was unter anderem an den klar strukturierten und durchdachten Abläufen im Betrieb liegt. Aktuell wird das Lager um eine weitere Ebene erweitert. „Vor der Corona-Pandemie konnten wir noch auf das Just-in-Time-Prinzip setzen. Doch das funktioniert inzwischen nicht mehr zuverlässig. Deshalb haben wir unsere Lagerhaltung vergrößert und benötigen dafür mehr Platz“, erläutert Leibrock. Ursprünglich stammt er aus Schifferstadt und gründete BAWONEO zunächst in Meckenheim. Nach mehreren Zwischenstationen konnte er mit dem Umzug ins Gewerbegebiet Rödersheim-Gronau erstmals alle Unternehmensbereiche an einem Standort vereinen.


Bild: BAWONEO-Foyer.

Unscheinbarer könnte der Eingang zu dem hochspezialisierten und bundesweit agierenden Unternehmen SPA Service Planung Automatisierung für die Wasserwirtschaft GmbH, in der Hauptstraße 75, 67125 Dannstadt-Schauernheim nicht sein. Das größte Kapital der SPA: das zehn Mitarbeiter starke Team um die drei Geschäftsführer Bastian Volk und den Verfahrenstechniker Dr.-Ing. Stefan Roth (beide sind auch Gesellschafter) und Mohamed El Aazouzi. Gegründet wurde das Unternehmen 1997 von dem Vater von Bastian Volk aus einer Abteilung für Schaltanlagenbau der damaligen Firma Spanner-Pollux GmbH heraus, deren Mitarbeiter er war. Die Firma Spanner-Pollux GmbH hingegen wurde nach England verkauft.

Heute zählt SPA zu den gefragtesten Playern im Bereich der Trinkwasserversorgung – und hat zuletzt im Wettbewerb um die vollautomatisierte Überwachung des kompletten Fahrkartenautomaten-Netzes der Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (rnv) den Mitbewerber Siemens übertrumpfen können. „Wir sind in der Geschäftsführung alle von Hause aus Elektrotechnik-Ingenieure. Das IT-Wissen, ohne dass Automatisierungstechnik weder im Bereich der Trinkwasserversorgung noch bei Projekten wie dem RNV-Projekt denkbar ist, haben wir uns zusätzlich angeeignet. Kollegen, die von Hause aus IT-Spezialisten sind, komplettieren unser Team.“ Zumal fast alle Kunden der SPA „KRITIS-Kunden“ sind, also Unternehmen, die zu der kritischen Infrastruktur gehören. Gerade hier muss das Hauptaugenmerk auf der IT-Sicherheit liegen. 


Bild, von links: Bürgermeister Stefan Veth, Ortsbürgermeister Hochdorf-Assenheim Walter Schmitt, Bastian Volk und Dr.-Ing. Stefan Roth, beide SPA-Geschäftsführer. Auf dem nicht zu sehen: Ortsbürgermeisterin Manuela Winkelmann, die den Besuch bei SPA begleitete.

Und so sind Geschäftsführung und Team quasi immer in Rufbereitschaft und einsatzbereit für ihre 80 Kunden, von denen die meisten aus der Metropolregion Rhein-Neckar stammten. „Überhaupt werden immer mehr Unternehmen zu KRITIS-Unternehmen, aufgrund der neuen EU-Verordnung für die Wasserversorgung, die demnächst inkraft treten soll. Dadurch benötigen Wasserversorger mehr Beratung.“ SPA Automatisierungs-Systeme weisen die Kunden frühzeitig daraufhin, dass ein Problem entstehen könnte. So können Notfallsituationen minimiert werden. Im Einsatz ist dabei geschützte, angriffssichere Software. Falls Netzwerke trotz aller Sicherheitsvorkehrungen doch infiziert werden, können diese umgehend ersetzt werden. „Unsere Daten sind mehrfach und an verschiedenen Orten gesichert, auch vor Bränden“, so Bastian Volk.

Zu den Kunden der SPA zählt auch der Zweckverband für Wasserversorgung "Friedelsheimer Gruppe", zu deren Mitgliedern auch die Verbandsgemeinde Dannstadt-Schauernheim zählt. „Großstädte haben für das Aufspielen und Warten der automatisierten Überwachungs- und Steuerungssystem der Trinkwasserversorgung eigene Fachleute. Für kleinere Kommunen lohnt sich das nicht; dort kommen wir ins Spiel. Als Externe installieren wir nicht nur die Systeme, sondern betreuen Sie auch langfristig“, erklärt Bastian Volk. „Durch die persönliche Beratung, ein gutes Team aus Spezialisten mit immer den gleichen Ansprechpartnern für den jeweiligen Kunden entsteht eine große Kundennähe und Kundenbindung, die über Jahre, zum Teil auch schon seit Jahrzehnten anhält“, sagt Dr.-Ing. Stefan Roth. Der Verfahrenstechniker ist 2009 in das Unternehmen eingetreten und seit 2012 geschäftsführender Gesellschafter. Einen Einblick in die komplexe Automatisierungstechnik des Wasserwerkes Schifferstadt und seiner Bereiche gab Geschäftsführer Mohamed El Aazouzi. Auf die Frage von Ortsbürgermeisterin Manuela Winkelmann, ob denn sich die SPA denn an der anstehenden Sanierung des Ochs & Esel-Brunnen beteiligen würde, meinten die Geschäftsführer: „Schaltanlage, Steuerung, Planung und Programmierung der Steuerung und auch Optimierung des Energieeinsatzes – das wäre mit der SPA möglich.“


(Aktualisiert 04.06.2025)