Special Olympics Mainz: Warum dabeisein nicht alles ist - ein Erfahrungsbericht des TTF Dannstadt-Schauernheim, Autor Matthias Magin, Delegationsleiter und Trainer TTF-INKLUSIONSGRUPPE, der mit seiner Frau Hülya Magin die Gruppe begleitet hat:
„Ich gewinn, ich gewinn – egal, ob ich Letzter, Zweiter oder Erster bin“, unter diesem Motto der Special-Olympics-Hymne traten fünf Athlet*innen des TTF Dannstadt-Schauernheim erstmals bei den dreitägigen bestens organisierten Landesspielen in Mainz an.
Bereits der erste Tag mit der Akkreditierung der circa 1000 Athleten in der Arena des FSV Mainz, dem Bezug des Quartiers am nahegelegenen Rhein und dem Fackellauf durch die Mainzer Innenstadt mit tausenden von Teilnehmern war beeindruckend. Nach dem stimmungsvollen Einmarsch mit Fahnen und Schildern der Delegationen, wurde die Olympische Fahne gehisst und die Spiele als eröffnet erklärt.
Der unter großer Spannung erwartete erste Wettkampftag diente den Doppelwettbewerben und der Qualifikation im Einzel. Das eingespielte Dannstadter Mixed-Doppel Fabienne Neuber und Benedikt Münch konnten alle Spiele gewinnen und belegten zur Freude der Dannstadter Delegation den ersten Platz.
Im Einzel wuchsen Andreas Hartkorn und Gerd Böttcher über sich hinaus und erzielten jeweils 2 Siege. Daniel Reber hatte leider einen schlechten Tag erwischt, was seine gute Stimmung im Kreise der über 50 Tischtennisspieler keinesfalls trübte. Der Sprecher der Wohnhausgruppe der Lebenshilfe in Böhl-Iggelheim blieb entspannt und freundlich.
Am Finaltag hatte sich die große Anspannung bei den Dannstadter Teilnehmern gelegt. Zur Beruhigung beigetragen hatte der Besuch des vorabendlichen vielfältigen und stimmungsvollen Bühnenprogramms unter anderem mit dem Sänger Thomas Neger und seinen Mainzer Humbas...
Kommunikationstalent Fabienne war inzwischen in ihrem Element. Sie hatte zahlreiche alte Freunde getroffen und herzlich begrüßt. Trainer Heiko Otterstätter staunte, wieviele Sportler aus den elf Disziplinen Fabienne kennt. Beim Wettkampf erspielte sich Fabienne in den ersten drei Partien drei Siege. Im letzen Spiel des Finaltages musste sie sich im Entscheidungssatz denkbar knapp mit 10:12 geschlagen geben. Nach Gold im Doppel konnte sie somit eine weitere Medaille gewinnen.
Benedikt, der mit seinem überdurschnittlichen Allgemeinwissen dem Trainerehepaar Hülya und Matthias Magin bei offenen Fragen immer gerne Auskunft gab, hatte einen Sahnetag erwischt. Er konnte in teilweise knappen Spielen mit vier Siegen überzeugen und somit seine zweite Goldmedaille gewinnen.
Der gehörlose immer aufmerksame Gerd Böttcher konnte im vereinsinternen Duell Andreas Hartkorn besiegen. Dafür überzeugte Andreas, der sich an seiner kürzlich erreichten Altersteilzeit erfreut, mit seinen souveränen Antworten beim Presseinterview.
Bei Daniel lief es am zweiten Tag besser. Zum einen hatte der Kaffeeliebhaber seinen morgendlichen Kaffee, zum anderen konnte er sich mit seinen neuen Hosen besser bewegen. Mit seinem genauso entspannten Betreuer David Fiechter von der Lebenshilfe Ludwigshafen, konnte ihn nichts aus seiner guten Stimmung bringen. Am Ende konnte er einen Sieg verbuchen, was ihm den 5. Platz einbrachte.
Wir waren als Delegation des TTF Dannstadt-Schauernheim und der Lebenshilfe Ludwigshafen nicht nur dabei wir hatten auch viel Spaß und sind alle Gewinner. Darüber hinaus haben wir uns besser kennengelernt und die inklusive Trainingsgruppe ist weiter zusammengewachsen.
Ausblick: In den kommenden Wochen stehen für die Athleten und Trainer viele Termine an: Bis zu den Sommerferien trainieren wir weiterhin mittwochs ab 16.15 Uhr in der Schulturnhalle an der Kurpfalzstraße in Dannstadt. Am 21. Juni sind wir beim „Tag der Vereine“ in Dannstadt vertreten und ansprechbar, es folgt das Vereinsgrillfest am 28. Juni, und das inklusiven Spielfest in Lachen-Speyerdorf am 29. Juni. Am 3. Juli bei der Mitgliederversammlung des TTF werden die Weichen für die kommenden Jahre gestellt.
Hintergrund TTF-INKLUSIONSGRUPPE:
Gegründet 2013 mit vier Spielern, u.a. Daniel Reber.
Heute ca. 15 Spieler*innen, die regelmäßig trainieren.