biogasanlage

Porträt der Biogasanlage, 67126 Hochdorf-Assenheim

Die Wirtschaftsförderungsgesellschaft Rhein-Pfalz-Kreis (WFG) mbH mit Sitz in Ludwigshafen unter Geschäftsführung von Landrat Clemens Körner hat am 15. Februar 2023 zwei Unternehmen in der Verbandsgemeinde Dannstadt-Schauernheim besucht.

Mit dabei die Biogasanlage von Alexander Friedrich in Hochdorf-Assenheim. Die Biogasanlage versorgt 1.500 Haushalte mit Strom und Wärme. Sie nutzt die Kraft von Biomasse: Die Biogasanlage von Alexander Friedrich in Hochdorf-Assenheim, die 2006 im Familienbetrieb gegründet und als innovatives Projekt mit 2 Millionen Euro an Investitionen aufgebaut wurde. Seit acht Jahren setzt er ausschließlich auf pflanzliches Material, genauer gesagt Mais, nachdem die Schweinehaltung aufgegeben wurde und deren Dung nicht mehr genutzt werden konnte. 


„Bis dahin war eine regionale Vermarktung der Tiere möglich, die Schlachtung blieb hier in der Region, auch Hausschlachtungen waren möglich. Dann wurden die Auflagen strenger, viele Metzger in der Region gaben auf. Die Tiere werden seitdem in immer entfernter gelegene Schlachthöfe transportiert. Für uns war es damit vorbei“, blickt Alexander Friedrich zurück, der den heutigen Betrieb auf mehrere Standbeine gestellt hat. 

„Drei Blockheizkraftwerke produzieren Strom nach Bedarf, das heißt, wir geben dann den aus Biogasstrom ins Netz, wenn dort zu wenig Strom fließt. So tragen wir dazu bei, die Energieversorgung und den -preis stabil zu halten.“ Solange lagert das Methangas in der weithin sichtbaren Gashaube. Die für die Gärung benötigte Maissilage wird ähnlich wie Sauerkraut konserviert und bei Bedarf abgerufen. Der Hintergrund: Mais wird einmal im Jahr geerntet und kann dann für die restliche Zeit eingelagert werden. Die Gärrückstände wiederum werden auf den umliegenden Ackerflächen zur Düngung eingesetzt – und so schließt sich der organische Kreislauf. 


Ein Teil der Reststoffe wird für die rein pflanzlichen, selbst hergestellten Düngemittelpeletts „Düngme“ eingesetzt, die sein Bruder Andreas Friedrich vermarktet. „Die Biogasanlage ist die einzige gewerbliche Anlage im ganzen Landkreis“, erklärt Clemens Körner. Es hätte zwar schon Initiativen gegeben, zwei weitere Anlagen zu bauen, doch das sei am Widerstand der jeweiligen Kommunen gescheitert. 


Dabei liegt die Biogasanlage von Alexander Friedrich schon lange im Trend: die Blockheizkraftwerke verbrennen ausschließlich selbst produziertes Gas. Ein weiteres Standbein ist die Trocknung von kommunalem Klärschlamm; hierzu wird die Abwärme aus der Stromproduktion genutzt. Am Ende steht ein Produkt mit einem Brennwert ähnlich wie Braunkohle, das derzeit in einem pfälzischen Unternehmen zur Herstellung von hochqualitativem Zement im Hochofen eingesetzt wird. Warum das? Weil Klärschlamm reich an Mineralien ist, die ansonsten teuer dazu gekauft werden müssten. Alexander Friedrich setzte sich bei dem Besuch auch für die regionale Landwirtschaft ein, die mehr und mehr Betriebe einbüße und die sich immer größerem Druck ausgesetzt sehe: zum einen durch weiter steigende Importe aus dem Ausland, zum anderen wegen gestiegener Lohnkosten und ausbleibenden Mitarbeitern.

Weitere Informationen:

Über Düngme: https://www.duengme.de/

Über die Wirtschaftsförderungsgesellschaft Rhein-Pfalz-Kreis https://www.wfg-rhein-pfalz-kreis.de/index.php