Informationsveranstaltung zu Containeranlage für Geflüchtete in Rödersheim-Gronau

(Bild: die Beigeordnete Marion Strese neben Bürgermeister Stefan Veth, daneben auf dem Podium Ortsbürgermeister Thomas Angel) 


„Es war nicht einfach, ein geeignetes Grundstück für dieses Vorhaben zu finden“, berichtete Bürgermeister Stefan Veth. „Am Ende fiel, nach Beratungen mit dem Ortsbürgermeister und dem Ortsgemeinderat, die Wahl auf das Gewerbegebiet. Hier finden wir alle Anschlüsse vor, die wir benötigen. Der Standort bringt zudem die wenigsten Beeinträchtigungen für den Ort mit sich.“

Die Verbandsgemeinde habe das Grundstück von der Ortsgemeinde gekauft. Im Notarvertrag sei vereinbart, dass das Grundstück nach der Nutzung  zum gleichen Preis an einen Gewerbebetrieb, den die Ortsgemeinde vorschlägt, verkauft werden soll. Die von der Verbandsgemeinde angekauften Container werden dann auch einem anderen Zweck zugeführt.

„Wir verfolgen bei der neuen Container-Anlage einen anderen Ansatz als bisher“, erläutert die Beigeordnete Marion Strese. „So wird der Kreis der Bewohner besser gemischt werden als bisher; es werden neben alleinstehenden Frauen und Männern auch Familien mit Kindern Unterkunft finden.“ „Wir sind zu der Unterbringung von Geflüchteten wie auch Obdachlosen gesetzlich verpflichtet“, unterstreicht Stefan Veth. In der Flüchtlingsunterkunft Harderhof in Dannstadt-Schauernheim finden neben rund 50 Flüchtlingen derzeit auch fünf obdachlose Deutsche eine Unterkunft. Der Harderhof werde Ende 2027 als Unterkunft aufgelöst und man sei schon in Gesprächen für einen Ersatz. Insgesamt beherbergt die Verbandsgemeinde derzeit 240 geflüchtete Menschen.

Über die technischen Pläne und zeitlichen Abläufe gab Christine Fabian vom Bauamt Auskunft. Die Container seien für maximal 32 Personen ausgelegt, die jeweils zu zweit einen Schlafraum bewohnten. Im Container werde es  darüber hinaus Aufenthaltsbereiche geben, eine Gemeinschaftsküche und einen Waschraum, sowie zwei Büros für die Sozialarbeiter und ein Büro für den Hausmeister der Verbandsgemeinde. Auf den Container werde ein Dach aufgesetzt für den Regenablauf. Die überbaute Fläche umfasse rund 540 Quadratmeter, circa 16 Quadratmeter stünden pro Schlafraum zur Verfügung. Auf dem Gelände würden fünf Parkplätze errichtet und ein Fahrradabstellplatz.

„Die Kosten belaufen sich auf 996.000 Euro für Ankauf und Errichtung des Containers. Hinzukommen 250.000 Euro für das Verlegen der Versorgungsleitungen. Die Kosten bleiben nicht an der Verbandsgemeinde hängen“, sagt Bürgermeister Veth.

Insgesamt sind rund acht Mitarbeitende der Verbandsgemeinde ganz oder teilweise mit der Flüchtlingsarbeit beschäftigt. Die beiden Sozialarbeiter und die Mitarbeiterin für Unterbringungsfragen hatten Gelegenheit, sich und ihre Arbeit persönlich vorzustellen. Während sich die Kollegin hauptsächlich um die Wohnraumakquise und -ausstattung kümmert, begleiten die beiden Sozialarbeiter – beide seit Januar 2024 bei der Verbandsgemeinde angestellt - die Geflüchteten eng ab dem Zeitpunkt der Abholung an der Kreisverwaltung und auf ihrem weiteren Lebensweg.

„Mit unseren beiden Sozialarbeitern, die beide mehrere Fremdsprachen sprechen, hat unsere Flüchtlingsarbeit eine neue Qualitätsstufe erreicht. Sie haben in den vergangenen eineinhalb Jahren bis auf vereinzelte Ausnahmen alle Flüchtlinge in einen Deutschkurs und in Arbeit bringen können. Sie sorgen für Schulbesuch und Kindergartenbesuch der Kinder und Jugendlichen und haben insgesamt eine tragfähige, erfolgreiche Struktur geschaffen“, sagt Stefan Veth.

Auf die wertvolle Unterstützung durch die ehrenamtlich Tätigen verwies Marion Strese, die das einmal monatlich stattfindende Café Miteinander und die wöchentliche Hausaufgabenhilfe als erfolgreiche Angebote benannte.